Brustgesundheit

Themen auf dieser Seite:

‚Frauengesundheit in the Air‘ vom 01.02.2023
„Brustgesundheit – Was sollte frau darüber wissen?“

Der Blick auf die weibliche Brust kann liebevoll, begehrend, hungrig, übergriffig, aber auch krebssuchend sein: Immer löst der eigene und auch der fremde Blick bei Frauen intensive Gefühle aus. Wenn es um die Angst vor einer Erkrankung der Brust geht, sind umfassende Informationen wichtig für die Gesundheitsentscheidung. 

Im Podcast informiert die Expertin des Frauengesundheitszentrums in Graz, Marlene Pretis-Schader, in verständlichen Worten, was frau wissen sollte: Was ist Mammografie? Welchen Nutzen und Grenzen hat die Früherkennung? Wie häufig tritt Brustkrebs auf? Brustkrebs als eine sehr medienpräsente Erkrankung. Wie geht frau mit der Angst vor Brustkrebs um?

Wissen hilft und kann beruhigen.

 

Zur Sendung: „Brustgesundheit – Was sollte frau darüber wissen?“

Der Blick auf die Krankheit Brustkrebs hat sich verändert

Brustkrebs ist nicht zuletzt Dank des Engagements von Patient*inneninitiativen und Expert*innen seit geraumer Zeit ein Thema öffentlicher Auseinandersetzungen. Kaum ein anderes Krankheitsbild hat es vermocht, so viel Licht in die Versorgungsrealität  betroffener Frauen zu werfen, mehr Sensibilität für die Bedarfe von Frauen zu wecken und nicht zuletzt erheblichen Handlungsbedarf für eine verbesserte ganzheitliche interdisziplinäre Brustkrebs-Versorgung zu fordern.

Betroffene Frauen haben sich öffentlich Gehör verschafft. Selbsthilfegruppen haben gefordert, Patientinnen in die Therapieplanung mit einzubeziehen und sie respektvoll zu begleiten. Auch die medizinische Forschung braucht die Erfahrungen der betroffenen Frauen.

Seit dem Etablieren von Brustzentren und der Einführung strukturierter Behandlungsplänen ist eindeutig eine Verbesserung der Brustkrebs-Versorgung erkennbar. Auch hier in Salzburg werden betroffene Frauen stationär und ambulant in einem Brustzentrum hervorragend betreut, in dem interdisziplinär mit sieben Abteilungen zusammengearbeitet wird.

Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge bei Brustkrebs erfordern diese umfassende interdisziplinäre Betreuung. Dazu kommen Behandlungspläne, abgestimmt auf das individuelle Krankheitsbild jeder einzelnen Frau. Den spezifischen Belangen ist durch angemessene Information und Beratung Rechnung zu tragen. Dies schließt qualifizierte, psychosoziale Angebote ein. Die österreichische Krebshilfe unterstützt Frauen in diesen Belangen.

Die Brust ist Symbol weiblicher Identität, Stärke und Lust.

Im öffentlichen Bewusstsein ist die Brust vorwiegend als Lustobjekt präsent. Hinzu kommt die angeblich zu kleine oder zu große Brust und die Brust als ein Organ in dem eine lebensbedrohliche Erkrankung lauern kann. Die Folge: Viele Mädchen und Frauen nehmen ihre Brust mit Angst und Unzufriedenheit wahr oder lehnen sie gar ab. Was dem Geschäft mit Schönheitsoperationen zuträglich ist. Frauengesundheitszentren wie das FrauenGesundheitsZentrum Salzburg haben es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Frauen in ihrem selbstbewussten und selbstbestimmten Umgang mit ihrer Brust, ihrer Körperlichkeit, ihrer Eigenkompetenz und ihrer Sexualität zu stärken.

Leider muss man auf die Frage, ob Brustkrebs vermeidbar ist mit nein antworten. Mammografie schützt nicht vor Brustkrebs, aber sie kann ihn vielleicht in einem so frühen Stadium aufspüren, in dem er noch keine Tochtergeschwülste gestreut hat und somit nicht lebensgefährdend ist. Wichtig ist, dass Frauen, auch wenn sie regelmäßig zur Mammografie gehen, weiterhin ihre Brust aufmerksam beobachten. Schließlich können Veränderungen am eigenen Leib am schnellsten von der Frau selbst wahrgenommen werden.

Eine Prävention im Sinne der Verhinderung von Brustkrebs ist also nicht möglich. Panik und Angst sind der Gesundheit jedoch nicht zuträglich. Der Wunsch verunsicherter Frauen ist, handlungsfähiger zu werden und aktiv mit ihrer Unsicherheit umzugehen.

Die wichtigste Botschaft ist: Die überwiegende Mehrzahl der Frauen erkrankt nicht an Brustkrebs und die Mehrzahl erkrankter Frauen stirbt heute nicht mehr an Brustkrebs. Als Risikofaktoren wurden Alter, Vererbung, Hormone, Strahlung, Umweltfaktoren, Arbeits- und Lebensweise identifiziert.

Wir können aktiv etwas für unsere Gesundheit tun.

Als Schutzfaktoren gelten Ernährung, Bewegung, eine stressfreie Lebensführung, sinnstiftende Lebenskonzepte und ein gutes soziales Umfeld wie Familie, Freunde, nachbarschaftliche Kontakte etc. Nicht zu vergessen: Ihre Busenfreundin!

Immer mehr wird die Eigenverantwortung von Gesundheit in den Vordergrund gerückt. Solange wir die genauen Ursachen von Brustkrebs nicht kennen, können wir unser Leben aktiv gestalten. Es ist unstrittig, dass Glück, Freude, Humor, kulturelle Aktivitäten etc. sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Der heutige Abend versteht sich als „Schutzfaktor“ – als Informationsabend, der die gesundheitsfördernden Anteile in den Vordergrund rückt.

Politische Forderung

Ein lebensweltbezogenes Verständnis von Gesundheit und Krankheit beinhaltet die enge Beziehung zwischen den Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen, ihrem Gesundheitszustand und ihrem Versorgungsbedarf. Dies machen wir zum Kern der Diskussion. 

Eine Gesundheitsreform muss daher besonders die Auswirkungen auf Frauen berücksichtigen, die ohnedies – aufgrund ihrer durchschnittlich geringeren Einkommenssituation – einige Leistungen nur begrenzt in Anspruch nehmen können.

Brustentfernung – was kommt danach?

Eine Brustoperation ist für Frauen mit Brustkrebs ein notwendiger Teil ihrer Behandlung, um den Tumor vollständig zu entfernen. Manchmal bedeutet dies auch die Entfernung der ganzen Brust. Andere Frauen haben die Wahl zwischen einer brusterhaltenden Therapie und einer vollständigen Entfernung der erkrankten Brust und entscheiden sich aus unterschiedlichen Motiven für das Entfernen. Dieser Eingriff verändert das Körperbild grundlegend …

AOK-Broschüre:
„Brustentfernung – was kommt danach? Eine Entscheidungshilfe für Frauen mit Brustkrebs“

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