Gender-Medizin

Hier finden Sie Definitionen, Anwendungsgebiete und praktische Hinweise zu Bereichen, in denen Gender-Medizin eine Rolle spielt. 

In der Liste der Links zum Thema Gender-Medizin finden Sie weitere interessante Plattformen für weiterführende Informationen.

‚Frauengesundheit in the Air‘ vom 02.01.2019:
„Gender-Medizin betrifft Männer und Frauen“

Frauen unterscheiden sich nicht nur in der „Bikini-Zone“ (Brüste und Unterleib) von Männern, sondern auch mit dem Rest des Körpers. Die noch relativ junge Forschung zum Thema Gender-Medizin sollte endlich im Gesundheitssystem verankert werden. Was Sie als Patient*innen darüber wissen sollten …
Das FrauenGesundheitsZentrum Salzburg zitiert aus dem Buch“ Fehldiagnose Frau – Wie Krankheiten und Symptome sich bei Frauen anders zeigen“ von Anna Maria Dieplinger.

Zur Sendung:   „Gendermedizin betrifft Männer und Frauen“

Gender-Medizin: Was ist …

Gender-Medizin und der kleine Unterschied

Dass Frauen und Männer sich unterscheiden, wissen wir nicht erst, seit es Gender-Medizin gibt. Allerdings sind es nicht nur die Geschlechtsorgane die den Unterschied ausmachen. 

Es gilt, den kleinen Unterschied zu definieren:

Der Unterschied, der weit über die „Bikinizone“ hinausgeht, betrifft den gesamten weiblichen Körper. Die Größe der Organe, das geringere Gewicht, der Stoffwechsel und viele andere Bereiche unterscheiden sich biologisch.

Es gibt allerdings auch viele körperliche Ausprägungen, die nicht allein biologische Ursachen haben. Durch die unterschiedliche soziale Umwelt und die Rollen, die Männer und Frauen erfüllen (müssen), ergeben sich auch eine andere Gesundheit, andere Krankheiten und Bewältigungsstrategien.

Die Symptome des Herzinfarktes sind beispielsweise bei Frauen andere als bei Männern. Weil diese weiblichen Symptome von der Forschung bis in die 1980er-Jahre nicht erkannt und gelehrt wurden, starben Frauen an unbehandelten Herzinfarkten. Da Herzinfarkte als „Männerkrankheit“ in den Köpfen der Betroffenen, der Angehörigen, aber auch der Ärzt*innen galt, wurden sie bei Frauen schlicht übersehen.

„Untypische“ Erkrankungen

Die Diagnose „untypischer“ Erkrankungen ergibt sich aus Vorstellungen und Bildern, die Menschen geprägt haben. Werden in der Medizin außer den biologischen auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten hinsichtlich des Geschlechts berücksichtigt, nennt es sich Gender-Medizin.

Gender-Medizin ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz, der die Bedeutung des Geschlechts über die Biologie hinaus berücksichtigt. Er ermöglicht eine verbesserte Gesundheitsförderung, Prävention und Krankheitsbehandlung für beide Geschlechter.

Die Definition des Begriffes „Gender“ der Weltgesundheitsorganisation:

„Menschen werden weiblich oder männlich geboren, jedoch lernen sie Mädchen oder Junge zu sein, um dann zu Frau oder Mann heranzuwachsen. Gender Studies behandeln die Resultate, die sich aus der gesellschaftlichen Rollenverteilung von Mann und Frau ergeben. Es werden die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Lebensgestaltung, Gesundheit und Wohlergehen erörtert. Da in diesem Zusammenhang größtenteils Frauen durch diese Unterschiede benachteiligt sind, liegt das Hauptaugenmerk von Gender Studies auf der Betrachtung Frauen-spezifischer Problematiken.“

Draft WHO Gender Policy, Gender: A Working Definition 1998

Gender-Medizin: Anregungen für Veranstaltungen

Haben Sie Interesse, eine gendersensible Gesundheitsveranstaltung in Kooperation mit dem FrauenGesundheitsZentrum Salzburg in Ihrer Region zu veranstalten? Lassen Sie uns persönlich besprechen, welche Referentin sich für Ihr Thema eignet. Rufen Sie uns einfach unter Tel. 0662 44 22 55 an.

DIESEN INHALT TEILEN:
Nach oben scrollen